Ein Darlehen für die kranke Daika

Erschienen am 21.05.2017 im Sonntagsjournal der Nordsee-Zeitung

Von Susanne van Veenendaal

Bremerhaven-Lehe. Daika ist neugierig und freundlich. Es ist ihr nicht anzumerken, was sie vor Kurzem mitgemacht hat. Drei Operationen in 17 Monaten – für die zehnjährige Hündin bestimmt kein Zuckerschlecken. „Jetzt ist sie wieder fit“, sagt ihr Herrchen Walter Stein und krault Daika den Kopf. Ohne die Bremerhavener Haustier-Versorgung (BHV) wäre das Ganze vielleicht anders ausgegangen.

Rund 3000 Euro – bei drei Operationen kommt so eine Summe schnell zusammen. Aber was sollten Mona und Walter Stein machen? Daika, ein Mix aus Schäferhund, Labrador und Collie, gehört für das Ehepaar einfach zur Familie. Genauso wie die schüchterne Amy, eine siebenjährige Collie-Dame.

Eines Tages wurde bei Daika eine Gebärmutterentzündung festgestellt. „Da musste sie das erste Mal operiert werden“, blickt Mona Stein zurück. Nach dem Eingriff hielt die Naht nicht. Die zweite OP stand an. Damit war der Spuk noch nicht vorbei: Weil sich auch noch die Wunde entzündete, musste die Hündin zum dritten Mal unters Messer.

500 Euro fehlten

Die finanziellen Reserven des Paares waren mittlerweile aufgebraucht. 500 Euro fehlten, um Daika von der Tierklinik in Bremen zurückzubekommen. In ihrer Not wandten sich die beiden an die Haustierversorgung und die Vereinsvorsitzende Corinna Mosebach. „Wir kannten uns schon, weil wir bei einer Veranstaltung des Vereins schon einmal mit unserem Stand vertreten waren“, berichtet Walter Stein. Gemeinsam mit seiner Frau produziert und vertreibt er unter dem Namen Küstenschnauze Zubehör für Hund und Herrchen.

Die 500 Euro waren auch für den Verein etwas viel auf einmal. „Deshalb haben wir ein Darlehen bekommen“, erzählt er. Ganz unkompliziert und ohne viel „Schnickschnack“ sei das gegangen. Auf diese Weise konnten die Steins Daika schnell wieder nach Hause holen. Mittlerweile geht es der Hündin schon viel besser. „Natürlich steht noch die Nachsorge an und ihre Schilddrüse ist auch nicht ganz in Ordnung. Aber das kann man mit Tabletten behandeln“, berichtet Mona Stein. Auch, wenn die Arztkosten hoch gewesen seien – dass Daika behandelt werden musste, habe nie in Frage gestanden, sagt sie.

„Wer selbst ein Tier hat, kann das verstehen“, pflichtet ihnen Tina Junge bei. Sie gehört mit zu den ersten Mitgliedern des BHV-Vereins, der jetzt im Mai sein einjähriges Bestehen feiert. „In dieser Zeit ist er von 27 auf rund 100 Mitglieder gewachsen“, freut sich Corinna Mosebach. Die Idee ist es, Menschen dabei zu helfen, ihr Tier behalten zu können. Ob hohe Arztrechnungen, teures Futter oder eine unvorhergesehene Operation – es gibt viele Gründe, weshalb Herrchen oder Frauchen manchmal finanziell überfordert sind. Hier kann der Verein einspringen.

Mitglieder springen bei Betreuung von Tieren ein

Es geht aber nicht nur ums Geld. Es werden auch Gassi-Patenschaften vermittelt oder die Betreuung eines Tiers organisiert. „So, wie bei einer 97-Jährigen in Leherheide, die einen Schäferhund von ihrem verstorbenen Sohn geerbt hat“, erzählt Corinna Mosebach. „Das Tier ist die einzige Verbindung zu ihrem Kind.“ Damit die Seniorin den Hund behalten kann, geht ein Vereinsmitglied mit ihm regelmäßig spazieren.

Kontakt: Tel. 0151/5733017.

www.bremerhavener-haustierversorgung.de